„Düsseldorfer Liste“ nennt wichtigste Infrastrukturvorhaben im Hinterland

Am 18. November 2013 fand in Mainz die „Länderkonferenz Rhein“ statt, zu der die Ministerien der Länder Rheinland-Pfalz, NRW, Hessen und Baden-Württemberg eingeladen hatten. Es war das erste Mal, dass sich fünf „Binnenländer“ – offenbar in bewusster Gegenallianz zu den norddeutschen Bundesländern – mit dem Rhein als wichtigster Wasserstraße befassten und die Binnenschifffahrt daher im Mittelpunkt des Interesses stand und eine besondere Aufmerksamkeit in den Medien erhielt. Die vier Länder sowie der Freistaat Bayern nutzten zudem die Gelegenheit, quasi „offiziell“ die sog. Düsseldorfer Liste vorzustellen. Diese Liste stellt das Pendant zum norddeutschen Infrastrukturmaßnahmenkatalog dar („Ahrensburger Liste“) und nennt die 36 vordringlichsten Ausbauvorhaben in den Bereichen Straße, Schiene, Wasserstraße im Bundesgebiet südlich von Niedersachsen.

Für den Bereich der Wasserstraßen, den der BDB über seine Kontakte auf Landesebene maßgeblich mit beeinflusst hat, sind folgende 10 Projekte genannt:

• Brückenanhebungen im westdeutschen Kanalnetz
• Ausbau des westdeutschen Kanalnetzes für das GMS
• Sicherstellung der Fahrrinnentiefe von 2,80 m auf dem Rhein stromaufwärts bis Koblenz
• Erhöhung der Fahrrinnentiefe auf dem Rhein zwischen Mainz und St. Goar von 1,90 m auf 2,10 m
• Erhöhung der Fahrrinnentiefe von Aschaffenburg bis Mündung Rhein
• Bau der 2. Schleusenkammern an 10 Moselschleusen
• Verbesserung der wasserseitigen Anbindung der Binnenhäfen
• Anhebung von Eisenbahnbrücken
• Sukzessive Erneuerung der Mainschleusen
• Erneuerung und Verlängerung der Neckarschleusen für das 135-m-Schiff

Der „Düsseldorfer Liste“ kommt in der weiteren verkehrspolitischen Debatte ein besonderes Gewicht hinsichtlich der Frage zu, welche Infrastrukturvorhaben bevorzugt realisiert werden sollen. Erstmals haben sich mehrere „Nicht-Küsten“-Bundesländer auf eine handhabbare Zusammenstellung notwendiger Maßnahmen verständigt. (js)

131118 Ddorfer Liste